Alice Hasters

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Alice Hasters (2022)

Alice Haruko Hasters (* 10. Juni[1] 1989 in Köln) ist eine deutsche Journalistin, Autorin, Hörbuchsprecherin und Podcasterin.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als jüngste von drei Töchtern ihrer schwarzen US-amerikanischen Mutter und ihres weißen deutschen Vaters[3] verbrachte Alice Hasters ihre Kindheit und Jugend größtenteils im Kölner Stadtteil Nippes. Die Eltern, ein Künstlerpaar,[4] erzogen ihre drei gemeinsamen Kinder nach buddhistischem Glauben. Im elften Schuljahr absolvierte Alice Hasters ein Auslandsjahr bei ihrem Onkel in North Philadelphia an der Central High School.[5]

Nach dem Abitur studierte sie zunächst an der Sporthochschule Köln und später an der Deutschen Journalistenschule in München.[6][7] Unter der Selbstbezeichnung als „Schwarze“ schreibt und publiziert sie insbesondere über afrodeutsche Identität, Rassismus, Feminismus und Intersektionalität, auch in ihrem 2019 erschienenen autobiographischen Debütbuch Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten.[8] Das Buch erreichte im Juni 2020 Platz 3 der Spiegel-Bestsellerliste Bestseller Paperback Sachbuch 26/2020 und hielt diesen Platz auch in der Kalenderwoche 28/2020.[9][10][11] In der Spiegel-Jahresbestsellerliste Paperback Sachbuch erreichte das Buch Platz 5.[12]

Hasters arbeitet seit ihrem Abschluss u. a. für die Tagesschau und den Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb).[2] Von Januar bis März 2023 war sie Fellow des Thomas-Mann-Hauses in Los Angeles.[13]

Seit 2016 produziert und publiziert Hasters mit ihrer Freundin und Kollegin Maximiliane Häcke den Podcast Feuer & Brot.[14] Seit September 2020 moderiert sie den Podcast Einhundert – Stories mit Alice Hasters, der bei Deutschlandfunk Nova ausgestrahlt wird.[15][16]

Vom Medium Magazin wurde Hasters als Kulturjournalistin des Jahres 2020 ausgezeichnet.[17]

2023 veröffentlichte Hasters ihr Buch Identitätskrise: Warum Zweifel der Beginn von Neuerfindung ist – für uns und unsere Gesellschaft.[18]

Kontroverse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für bundesweite Aufmerksamkeit sorgte Alice Hasters am 17. Oktober 2023, als sie in Reaktion auf den von Gräueltaten gegenüber der Zivilbevölkerung begleiteten Terrorangriff der Hamas auf Israel einen Beitrag auf Instagram absetzte, in dem sie Israels Regierung für die Angriffe nach den Terroranschlägen der Hamas einen Bruch des Völkerrechts vorwirft und der deutschen Gesellschaft, „Antisemitismus durch die Verbreitung von Antimuslimischen [sic] und Antipalästinensischen [sic] Rassismus zu bekämpfen“.[19][20] Nachdem diesen die schleswig-holsteinische Integrations-Staatssekretärin Marjam Samadzade mit einem zustimmenden Kommentar versehen und weiterverbreitet hatte, musste sie ihren Posten im Sozialministerium in Kiel vorzeitig räumen.[21] Hasters selbst äußerte sich nicht[22].

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörbücher

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Alice Hasters – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Alles gesagt? – Alice Hasters, was sollten weiße Menschen über Rassismus wissen? Abgerufen am 21. März 2021.
  2. a b Biographie Alice Hasters. In: literaturpflaster.com. Abgerufen am 2. April 2020.
  3. Unsere Frau der Woche: Alice Hasters. frauenseiten.bremen.de, 8. Juli 2020, abgerufen am 8. Juni 2021.
  4. Lara Sielmann: Das Desinteresse der anderen und die Wut in ihr. In: Der Tagesspiegel Online. 20. November 2020, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 21. November 2021]).
  5. Alice Hasters: Fotoalbum. In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 152, 4./5. Juli 2020, S. 52.
  6. Rosellas im Portrait: Alice Hasters. In: rosa-mag.de. Abgerufen am 2. April 2020.
  7. Lara Sielmann: Das Desinteresse der anderen und die Wut in ihr. In: Der Tagesspiegel Online. 20. November 2020, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 11. Oktober 2021]).
  8. Hans Dieter Heimendahl: Literarischer Adventskalender (12) Sachbuch: „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen“. deutschlandfunkkultur.de, 12. Dezember 2019, abgerufen am 2. April 2020.
  9. Die aktuellen SPIEGEL-Bestsellerlisten. Markus Fortmann, abgerufen am 20. Juni 2020.
  10. Sachbuch Paperback - DER SPIEGEL - Kultur. Der Spiegel, abgerufen am 20. Juni 2020.
  11. SPIEGEL Bestseller Paperback Sachbuch. Abgerufen am 4. Juli 2020.
  12. Jahresbestseller 2020. Abgerufen am 10. Januar 2021.
  13. VATMH. Fellow Details. Alice Hasters. In: Thomas-Mann-Haus. Abgerufen am 4. März 2023 (amerikanisches Englisch).
  14. Feuer & Brot - Podcast von Maxi & Alice. Monatliches Freundinnengespräch zwischen Politik & Popkultur. In: feuerundbrot.de. Abgerufen am 2. April 2020.
  15. Autorin Alice Hasters moderiert künftig Podcast bei Deutschlandfunk Nova. In: radioszene.de. 5. September 2020, abgerufen am 16. November 2020.
  16. Einhundert - Storys mit Alice Hasters. In: deutschlandfunknova.de. Abgerufen am 16. November 2020.
  17. medium magazin: Mai Thi Nguyen-Kim ist Journalistin des Jahres 2020. In: kress.de. Abgerufen am 21. Dezember 2020.
  18. Identitätskrise bei Hanser
  19. www.sueddeutsche.de, „Integrationsstaatssekretärin wird wegen israelkritischen Instagram-Posts entlassen“, 25. Oktober 2023, abgerufen am 22. Januar 2024
  20. Instagram. Abgerufen am 25. Oktober 2023.
  21. NDR: Israelkritischer Beitrag: Integrations-Staatssekretärin muss gehen. Abgerufen am 25. Oktober 2023.
  22. Marjam Samadzade: Staatssekretärin in Schleswig-Holstein muss wegen israelkritischem Post früher gehen. In: Der Spiegel. 25. Oktober 2023, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 25. Oktober 2023]).
  23. Bert-Donnepp-Preis 2023: Auszeichnung für Tilmann P. Gangloff. In: aachener-zeitung.de. 25. Januar 2023, abgerufen am 26. Januar 2023.